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Ausgabe 4Bielefeld, 28. April 2023
Bekanntmachungen
Nr. 8Generalversammlung 2023
der Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank
der Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank
Landeskirchenamt | Bielefeld, 4. April 2023 |
Az.: 912.1214 |
Die 70. ordentliche Generalversammlung der Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank findet am
14. Juni 2023
um 10:00 Uhr im Kongresszentrum Westfalenhallen in Dortmund statt.
Personalnachrichten
Nr. 9Personalnachrichten der Theologinnen und Theologen
Versetzungen
Pfarrerin Karin Daniel, Ev. St. Martini-Kirchengemeinde Minden, Ev. Kirchenkreis Minden, mit Wirkung vom 1. Mai 2023 zur Ev. Kirche im Rheinland (§79 PfDG.EKD).
Ruhestand
Pfarrer Horst-Hermann Bastert, 2. Pfarrstelle der Ev. Petrus-Kirchengemeinde Herne, Ev. Kirchenkreis Herne, zum 1. Juni 2023,
Pfarrerin Bettina vom Brocke, 3. Kreispfarrstelle des Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg, zum 1. Juni 2023,
Pfarrerin Regine Ellmer, Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, zum 1. Juni 2023,
Pfarrer Jürgen Michel, 3. Pfarrstelle der Ev.-Luth. Versöhnungs-Kirchengemeinde Jöllenbeck, Ev. Kirchenkreis Bielefeld, zum 1. Juni 2023,
Pfarrer Frieder Osing, Ev. Kirchenkreis Gütersloh, zum 1. Juni 2023,
Pfarrer Hartmut Splitter, 3. Pfarrstelle der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Werther, Ev. Kirchenkreis Halle, zum 1. Juni 2023.
Todesfälle
Pfarrer i. R. Andreas Heitland, zuletzt Pfarrer der Ev. Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Bielefeld, Ev. Kirchenkreis Bielefeld, am 31. März 2023 im Alter von 64 Jahren,
Pfarrer i. R. Ulrich Kilger, zuletzt Pfarrer in der Ev. Jacobi-Kirchengemeinde Herford, Ev. Kirchenkreis Herford, am 20. März 2023 im Alter von 91 Jahren,
Pfarrer i. R. Adolf Köddermann, zuletzt Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Scherfede, Ev. Kirchenkreis Paderborn, am 27. Februar 2023 im Alter von 88 Jahren,
Pfarrer i. R. Dr. Ernst-Otto Meinhardt, zuletzt Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Wiedenbrück, Ev. Kirchenkreis Gütersloh, am 29. März 2023 im Alter von 84 Jahren,
Pfarrer i. R. Martin Völkel, zuletzt Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Dortmund-Wellinghofen, Ev. Kirchenkreis Dortmund-Süd, am 3. März 2023 im Alter von 82 Jahren.
Nr. 10Sonstige Personalnachrichten
Anstellungsfähigkeit als Gemeindepädagogin/Gemeindepädagoge
gemäß § 5 Absatz 3 Buchstabe a VSBMO
gemäß § 5 Absatz 3 Buchstabe a VSBMO
Die Anstellungsfähigkeit als Gemeindepädagoge (§ 5 Absatz 3 Buchstabe a VSBMO) wurde auf Antrag von folgendem hauptberuflichen Mitarbeitenden in Verkündigung, Seelsorge und Bildungsarbeit erlangt:
Aaron Fietz.
Rezensionen
Die Buchbesprechungen werden allein von den jeweiligen Rezensentinnen und Rezensenten verantwortet.
Nr. 11Thorsten Jacobi:
„‚In den Riss hineinstellen‘ – Wilhelm Philipps der Jüngere (1891–1982).
Dokumente aus seinem Leben für Kirche und Diakonie
von der Kaiserzeit bis in die Zeit des geteilten Deutschland“
Rezensent: Dr. Werner M. Ruschke
„‚In den Riss hineinstellen‘ – Wilhelm Philipps der Jüngere (1891–1982).
Dokumente aus seinem Leben für Kirche und Diakonie
von der Kaiserzeit bis in die Zeit des geteilten Deutschland“
Rezensent: Dr. Werner M. Ruschke
Luther-Verlag, Bielefeld 2021, 1. Auflage, 607 Seiten, Paperback, 29,90 Euro, ISBN 978-3-7858-0794-1
Wilhelm Philipps ist eine für die Berliner Diakonie sowie die westfälische Kirche ebenso bedeutende wie lange Zeit umstrittene Persönlichkeit. Schillers Beurteilung Wallensteins trifft auch auf ihn zu: „Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte.“ Diese Parteien sind einerseits die Glaubensgemeinschaft Deutsche Christen (DC) und andererseits die in sich selbst zerstrittene Bekennende Kirche (BK).
Nach Pfarrstellen in Höxter und Herdecke, hier auch Landesjugendpfarrer, sowie Düsseldorf, hier auch Leiter des Evangelischen Jugend- und Wohlfahrtsamtes, wird Philipps 1932 Vorsteher des Evangelischen Johannesstifts in Berlin-Spandau. Wie viele positiv-konservative und pietistische Theologen erhofft sich Philipps eine Erneuerung von Gesellschaft und Kirche durch die nationalsozialistische Bewegung. Durchaus in Einklang mit weiten Teilen der Bruderschaft und der Mitarbeitenden wird er 1933 Parteimitglied. Zugleich entwickelt er eine Nähe zu den DC, ohne allerdings Mitglied zu werden; bereits 1934 bricht er mit ihnen. Gleichwohl steuert er kirchenpolitisch einen neutralen Kurs, vielleicht auch um das Fortbestehen des Stifts nicht zu gefährden, ist dieses doch finanziell vom DC-geprägten Oberkirchenrat abhängig.
Dessen ungeachtet tritt Philipps 1935 der preußischen BK bei. Dabei kann er auch offene Kritik an der staatlichen Rassenpolitik äußern, jedenfalls soweit diese Kirche und Diakonie berührt. So teilt er 1938 die Forderungen, in diakonischen Ausbildungsgängen auch Christen jüdischer Abstammung zuzulassen sowie sogenannte nicht arische Pfleglinge weiterhin betreuen zu dürfen, was schließlich „in faktisch quotierter Anzahl“ möglich ist.
Allerdings verhehlt Philipps nie: „Kirche und Nationalsozialismus müssen sich finden, wenn nicht unserem Volk schwerster Schaden zugefügt werden soll. Auch um eine drohende Spaltung in der Mitarbeiterschaft des Stifts zu verhindern, vertritt er in der Regel vermittelnde Positionen. Das wird als „Schlingerkurs“ verurteilt. Er ist für den Staat wie auch „für die DC ein BK-Mann – für die BK ein Handlanger der Staatskirche“.
Auf Vorschlag von Präses Karl Koch wird er 1939 als Oberkonsistorialrat und damit zum ranghöchsten Theologen des westfälischen Konsistoriums in Münster berufen. Hier muss Philipps eng mit DC-Vertretern zusammenarbeiten, was zumindest auf persönlicher Ebene zumeist harmonisch geschieht. Er übt sein Amt überparteilich aus, fällt Entscheidungen teils zum Vorteil der DC, teils profitiert die BK. Als Mann der Mitte stellt er sich bewusst „in den Riss“. 1945 wirft ihm Koch das als „Weder-noch-Stellung“ vor; auf Druck des radikalen BK-Teils darf er fortan keine Leitungsaufgabe mehr übernehmen.
Ab 1946 ist er neun Jahre Gemeindepfarrer in Bünde; er verrichtet seinen Dienst treu, fühlt sich aber doch „ein wenig ‚abgeschoben‘, ungerecht behandelt und verkannt“. Das ändert sich, als Bischof Otto Dibelius ihn 1956 zum Geschäftsführenden Direktor der Berliner Inneren Mission macht. Hier wie auch ab 1964 im Ruhestand als Interimsleiter der Hagener Inneren Mission stellt er erneut jeweils sanierend seine Fähigkeiten als theologisch ebenso wie als betriebswirtschaftlich versierter Diakoniker unter Beweis.
Ausgesprochen bemerkenswert ist, dass Philipps in der Nachkriegszeit seinen ehemaligen Widersachern und Gegnern sowohl aufseiten der DC als auch der BK nicht nachtragend, sondern vielmehr versöhnlich gegenübertritt; auch hier bleibt er ein Mann der Mitte, was möglicherweise auf einen irenischen Charakter schließen lässt. Nun wieder geachtet und sowohl staatlich wie kirchlich und diakonisch geehrt, stirbt Wilhelm Philipps 1982.
Dieses Buch bietet autobiografische Aufzeichnungen, Berichte, Briefe und Predigten, die Philipps Sichtweise seines Berufsweges dokumentieren. Vieles wäre uns Heutigen kaum mehr verständlich, wenn nicht Thorsten Jacobi die einzelnen Lebensabschnitte und Tätigkeiten überaus kundig durch ausführliche kirchen- und diakoniegeschichtliche Erläuterungen dergestalt erhellte, dass eine erste gerechte Einordnung erleichtert wird. Der Band bietet reichlich Material für eine kritische Philipps-Biografie. Was aus dem Titel nicht ersichtlich ist: Jacobis fundierte Ausführungen machen den weitaus größten Teil des Buches aus. Der Luther-Forscher Dr. Thorsten Jacobi ist Schulreferent des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken.
Impressum | |
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Postadresse: Postfach 10 10 51, 33510 Bielefeld | |
Telefon: 0521 594-0, Fax: 0521 594-129; E-Mail: Amtsblatt@ekvw.de | |
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Redaktion: | Kerstin Barthel, Telefon: 0521 594-319, E-Mail: Kerstin.Barthel@ekvw.de |
Abonnentenverwaltung: | Kerstin Barthel, Telefon: 0521 594-319, E-Mail: Amtsblatt@ekvw.de |
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Erscheinungsweise: i. d. R. monatlich |